Warum Aufklärung so wichtig ist
Krebs zählt zu den häufigsten Todesursachen bei älteren Hunden und Katzen. Laut einer groß angelegten schweizer Studie erkrankt etwa jeder vierte Hund im Laufe seines Lebens an einem Tumor – und das Risiko steigt mit zunehmendem Alter (PLOS ONE, 2024).
Auch Katzen sind betroffen – besonders Lymphome, Mammatumoren und Fibrosarkome zählen zu den häufigsten Diagnosen (Frontiers in Veterinary Science, 2024).
Je früher Krebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungs- und Kontrollchancen. Genau hier setzt der Pet Cancer Awareness Month an – er soll Tierhalter:innen sensibilisieren, Veränderungen bei ihren Tieren ernst und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.
Die häufigsten Krebsarten bei Hunden und Katzen
Je nach Tierart unterscheidet sich auch die Art der Tumoren. So zählen Mastzelltumoren bei Hunden zu den häufigsten Hauttumoren. Sie erscheinen oft als kleine, manchmal juckende oder gerötete Knoten unter der Haut. Wird der Tumor früh entdeckt, kann er meist vollständig chirurgisch entfernt werden. Manche Formen sind jedoch aggressiver - daher sind Biopsien und schnelle tierärztliche Untersuchungen wichtig.
Die Krebsart Lymphome betrifft das Immunsystem und zeigt sich durch geschwollene Lymphknoten im Hals-, Achsel- oder Leistenbereich. Wird sie früh erkannt, sprechen viele Hunde gut auf Chemotherapie an und können lange beschwerdefrei leben.
Gesäugetumoren kommen vor allem bei unkastrierten Hündinnen vor. Sie sind hormonell bedingt und treten meist als kleine Knoten entlang der Milchleiste auf. Eine Kastration vor der ersten oder zweiten Läufigkeit kann das Risiko deutlich senken.
Vor allem bei großen und sehr großen Rassen verbreitet ist Knochenkrebs. Symptome sind Schmerzen, Schwellungen oder Lahmheit. Da dieser Krebs schnell fortschreitet, sind eine frühe Diagnose und Behandlung (Operation, Schmerztherapie, Chemotherapie) entscheidend.
Bei Katzen treten Mammatumoren auf, die meist bösartig sind und sich schnell ausbreiten. Eine frühe Kastration verringert das Risiko allerdings erheblich.
Lymphome sind die häufigste Form von Blutkrebs bei Katzen. Sie betreffen häufig den Verdauungstrakt, die Nieren oder den Brustraum. Typische Anzeichen sind Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Erbrechen. Mit der richtigen Therapie können Katzen lange Zeit gut leben.
Fibrosarkome sind langsam wachsende, aber lokal aggressive Tumoren, die an Injektions- oder Impfstellen entstehen können, weshalb sie auch Impfsarkome genannt werden. In der Regel ist eine chirurgische Entfernung nötig.
In manchen Fällen wird eine Strahlentherapie empfohlen, diese ist jedoch nur in spezialisierten Tierkliniken möglich, die über moderne Geräte und erfahrene Onkolog:innen verfügen. Hier können Tumorzellen gezielt bestrahlt werden, während das umliegende Gewebe geschont wird – das erhöht die Heilungschancen deutlich.
Jetzt mag es der einen oder dem anderen etwas im Magen herumgehen, bei dem Gedanken daran, dass das eigene Tier an Krebs erkranken könnte. Aber der nächste Teil ist für Halter:innen besonders wichtig.
Wann sollte ich mit meinem Tier zum Tierarzt?
Nicht jedes Symptom bedeutet gleich Krebs – aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Achte besonders auf:
- Tastbare Knoten oder Schwellungen
- Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit
- Müdigkeit oder weniger Aktivität
- Blut im Urin oder Kot
- Nicht heilende Wunden
Insgesamt gilt aber sowieso: Verhält sich dein Tier anders als gewohnt, solltest du den Tierarzt aufsuchen.
Außerdem: Viele Praxen bieten spezielle Senioren-Checks an. Falls du dir bei deiner Praxis nicht sicher bist, frag einfach mal nach.
Die heutigen Behandlungsmöglichkeiten
Bei der Chirurgie werden, sofern möglich, Tumoren vollständig entfernt. Chemotherapie zielt auf Krebszellen im ganzen Körper, wogegen Strahlentherapie bestimmte Tumorbereiche gezielt behandelt - sie ist nur in spezialisierten Kliniken verfügbar.
Darüber hinaus gibt es neue Verfahren, die sich noch in der Weiterentwicklung befinden. Die Tiermedizin macht aktuell große Fortschritte. Bei allen Behandlungen gilt übrigens: Lebensqualität vor Lebensdauer. Nach einer Diagnose leben viele Tiere noch einige gute Monate oder gar Jahre voller Freude und Lebensenergie.
Was du tun kannst
Jetzt wo du dich besser mit dem Thema auskennst, kannst du Veränderungen besser erkennen, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und gerade jetzt im Pet Cancer Awareness Month dein neues Wissen teilen und das Bewusstsein über Krebs bei Tieren weitergeben.
Teile diesen Beitrag also gerne mit anderen Tierfreund:innen – denn Aufklärung rettet Leben.
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