Was sagt dir der Schwanz deines Hundes? Körpersprache richtig deuten

Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass ein wedelnder Hundeschwanz immer ein Zeichen von Freude ist. Doch so einfach ist es nicht! Der Schwanz deines Hundes gibt dir viele Hinweise darauf, wie er sich gerade fühlt – ob er glücklich, ängstlich, unsicher oder sogar aggressiv ist. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Schwanzwedeln deines Hundes richtig deutest und welche Emotionen du daran erkennen kannst.

Fulya Şafak
Med. vet. Fulya Safak
April 22, 2025

Dieser Blogartikel wurde von einer Tierärztin und Mitgründerin von Petleo mit viel Herz und Fachwissen verfasst. Wir geben unser Bestes, um dir fundierte und hilfreiche Informationen bereitzustellen – aber natürlich sind wir nicht unfehlbar. Wenn du dir Sorgen um dein Haustier machst oder unsicher bist, zögere bitte nicht, deine Tierarztpraxis aufzusuchen.

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Mythos: Ein wedelnder Schwanz bedeutet nicht immer Freude

Es stimmt zwar, dass ein wedelnder Schwanz oft auf Interaktionsbereitschaft hinweist, aber:

  • Wie dein Hund mit dem Schwanz wedelt,
  • in welchem Tempo und
  • in welcher Position der Schwanz gehalten wird,

entscheidet darüber, welche Emotion er tatsächlich zeigt. Denn Schwanzwedeln bedeutet nicht automatisch Freundlichkeit.

Was beeinflusst die Schwanzhaltung?

Die Schwanzhaltung unterscheidet sich je nach Hunderasse:

  • Manche Hunde tragen ihren Schwanz von Natur aus aufrecht (z. B. Huskys).
  • Andere Rassen haben ihn eher nach unten gerichtet (z. B. Windhunde).
  • Einige Hunde haben gar keinen oder nur einen sehr kurzen Schwanz.

Aber: Die Bedeutung der Schwanzsignale bleibt rasseübergreifend meist gleich – es kommt auf die Position, Bewegung und Geschwindigkeit an.

Faustregel:

  • Die Schwanzhaltung ist das "Wort".
  • Die Geschwindigkeit des Wedelns ist die "Lautstärke" der Kommunikation.

Ein schnell wedelnder Schwanz bedeutet also, dass dein Hund laut und deutlich etwas mitteilen möchte!

Die wichtigsten Schwanzsignale und ihre Bedeutung

1. Freude und Aufregung

Ein kräftig wedelnder Schwanz ist oft ein klares Zeichen von Freude und Begeisterung. Typische Merkmale:

  • Der Schwanz schlägt große Bögen oder Kreise ("Helikopterschwanz").
  • Der Hund wedelt mit dem ganzen Körper – von den Schultern bis zur Rute.
  • Häufig zu sehen, wenn dein Hund dich begrüßt oder beim Spielen aufgeregt ist.

Tipp:
Nutze Spielzeug, das dein Hund liebt, um seine Freude noch zu steigern!

2. Angst und Unsicherheit

Angst zeigt sich oft daran, dass der Hund seinen Schwanz:

  • tief hält oder
  • zwischen die Beine klemmt.

In dieser Position fühlt sich dein Hund verunsichert oder bedroht. Achte besonders auf den Kontext:

  • Unterwürfige Angst: Der Schwanz ist eingeklemmt, der Hund duckt sich vielleicht, vermeidet Blickkontakt.
  • Aggressive Angst: Der Hund ist angespannt, der Schwanz bewegt sich vielleicht leicht, aber die Körpersprache bleibt starr.

Wichtig:
Wenn dein Hund ängstlich wirkt, lass ihm Raum und bedränge ihn nicht. Angst kann sonst in Aggression umschlagen.

3. Aggression

Ein hoch aufgerichteter, steifer Schwanz ist ein Warnsignal für Aggression. Weitere Anzeichen:

  • Die Nackenhaare stellen sich auf.
  • Der Hund ist starr oder fokussiert.
  • Er starrt, leckt die Lefzen, gähnt, winselt oder wendet den Blick ab.

Hier solltest du:

  • Den Hund nicht berühren.
  • Abstand halten, um einen möglichen Angriff zu vermeiden.

4. Entspannung und Ruhe

Ein entspannter Hund hält seinen Schwanz in:

  • neutraler Position, angepasst an seine Rasse,
  • oft leicht herabhängend oder locker schwingend.

Das zeigt, dass sich dein Hund wohlfühlt und ausgeglichen ist.

Warum es wichtig ist, den Hundeschwanz richtig zu deuten

Die Körpersprache deines Hundes – und besonders der Schwanz – hilft dir, seine Emotionen besser zu verstehen. Jeder Hund ist individuell, aber:

  • Ein schnell wedelnder Schwanz bedeutet meist positive Erregung.
  • Ein steifer, erhobener Schwanz kann auf Spannung oder Aggression hindeuten.
  • Ein eingeklemmter Schwanz zeigt Angst oder Unsicherheit.

Je besser du die Signale erkennst, desto besser kannst du auf die Bedürfnisse deines Hundes eingehen.