Grasmilbenbefall beim Hund: Symptome, Behandlung und wie du ihn vermeidest

Grasmilben (auch Erntemilben genannt) sind winzige, orangefarbene Parasiten, die im Sommer und Herbst zur echten Plage für Hunde werden können. Besonders unangenehm: Ihre Bisse verursachen starken Juckreiz und Hautreizungen – meist an den Pfoten, Beinen, am Bauch oder den Ohren deines Vierbeiners. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Grasmilben bei Hunden wissen musst: von Symptomen über Behandlung bis hin zu Tipps zur Vorbeugung.

Fulya Şafak
Med. vet. Fulya Safak
April 22, 2025

Dieser Blogartikel wurde von einer Tierärztin und Mitgründerin von Petleo mit viel Herz und Fachwissen verfasst. Wir geben unser Bestes, um dir fundierte und hilfreiche Informationen bereitzustellen – aber natürlich sind wir nicht unfehlbar. Wenn du dir Sorgen um dein Haustier machst oder unsicher bist, zögere bitte nicht, deine Tierarztpraxis aufzusuchen.

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Was sind Grasmilben?

Grasmilben gehören zur Familie der Trombiculidae, ihre Larven sind es, die den Befall verursachen – medizinisch nennt man das Trombikulose. Die winzigen Parasiten lauern im Gras oder auf dem Boden und gelangen auf deinen Hund, wenn er dort schnüffelt, liegt oder spielt.

Einmal auf dem Wirt, heften sich die Larven an die Haut und ernähren sich etwa 5 bis 7 Tage lang von Epithelsekreten und etwas Blut. Zum Glück sind Grasmilben nicht direkt von Hund zu Hund übertragbar – die Infektion erfolgt ausschließlich über befallene Außenbereiche.

Lebenszyklus der Grasmilben

Grasmilben durchlaufen einen klassischen Milben-Lebenszyklus mit verschiedenen Stadien:

  1. Ei
  2. Larve (gefährlich für den Hund)
  3. Nymphe
  4. Adulte Milbe (ungefährlich für Hunde)

Nur die Larven sind für Hunde problematisch, da sie sich von Hautsekreten und Blut ernähren. Adulte Grasmilben leben in der Erde und stellen keine Gefahr dar.

Wie infiziert sich dein Hund mit Grasmilben?

Das Infektionsrisiko ist am höchsten:

  • Bei Hunden, die viel draußen in grasbewachsenen Gebieten unterwegs sind
  • Bei Jagdhunden oder Hunden, die gerne in der Natur stöbern
  • Wenn sich dein Hund in betroffenen Gebieten auf den Boden legt oder wälzt

Die Hauptsaison für Grasmilben ist Sommer und Herbst, wenn die Temperaturen milder und die Böden feuchter sind.

Symptome eines Grasmilbenbefalls beim Hund

Ein Befall mit Grasmilben zeigt sich vor allem an den Kontaktstellen zur Umwelt, also an:

  • Pfoten (zwischen den Zehen)
  • Beinen
  • Bauch (besonders unbehaarte Stellen)
  • Ohren und Kopf

Typische Symptome von Grasmilben beim Hund:

  • Starker Juckreiz
  • Rötungen der Haut
  • Kleine Beulen oder Pusteln
  • Haarausfall an den betroffenen Stellen
  • Krustenbildung
  • Selbstverletzungen durch Kratzen oder Kauen

Wichtig: Der Juckreiz kann auch dann anhalten, wenn die Larven den Hund bereits verlassen haben!

Wie erkennst du Grasmilben bei deinem Hund?

Grasmilbenlarven sind oft mit bloßem Auge sichtbar – sie erscheinen als kleine orange-rote Punkte auf der Haut oder im Fell. Ein einfacher Trick:

  • Wische mit einem weißen Tuch über die betroffenen Stellen – manchmal lassen sich die Larven so besser erkennen.

Falls du unsicher bist oder dein Hund starke Symptome zeigt, sollte der Tierarzt eine Hautuntersuchung durchführen. Dabei können Hautabschabungen entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden.

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Behandlung von Grasmilben beim Hund

Wenn der Verdacht auf Grasmilben besteht, wird dein Tierarzt deinem Hund in der Regel:

  • Antiparasitika (gegen Milben) verabreichen
  • Entzündungshemmende Mittel verschreiben, um den Juckreiz und die Hautirritationen zu lindern

Je nach Schweregrad sind oft mehrere Behandlungen nötig. Wichtig ist auch, betroffene Gebiete zu meiden, um eine erneute Infektion zu verhindern.

Tipp:

Vermeide Spaziergänge in hohem Gras oder auf Wiesen, die für Grasmilben bekannt sind – vor allem im Spätsommer und Herbst.

Wie kannst du Grasmilben bei deinem Hund vorbeugen?

Grasmilben kommen meist in bestimmten Gebieten vor. Daher:

  • Meide Wiesen und Felder, von denen du weißt, dass sie befallen sind – vor allem in den heißen Monaten.
  • Überprüfe nach jedem Spaziergang die typischen Körperstellen deines Hundes (Pfoten, Beine, Bauch).
  • Sprich mit deinem Tierarzt über präventive Mittel gegen Parasiten – einige Spot-ons oder Sprays können auch Grasmilben abwehren.

Wichtig zu wissen: Grasmilben werden nicht von Hund zu Hund übertragen, sondern ausschließlich durch den Kontakt mit befallenen Flächen.

Fazit: Grasmilben beim Hund früh erkennen und handeln

Ein Grasmilbenbefall ist zwar unangenehm, aber gut behandelbar. Je früher du die Symptome erkennst und gegensteuerst, desto schneller geht es deinem Vierbeiner besser. Achte besonders in Sommer und Herbst auf erste Anzeichen von Juckreiz und Hautirritationen.