Futtermittelallergie beim Hund – Symptome erkennen, richtig behandeln und vorbeugen

Futtermittelallergien beim Hund sind häufiger, als viele denken. Genau wie wir Menschen können Hunde auf bestimmte Inhaltsstoffe in ihrem Futter allergisch reagieren. Dabei reicht die Bandbreite der Symptome von Hautproblemen bis zu Magen-Darm-Beschwerden. In diesem Artikel erfährst du, wie du eine Futtermittelallergie beim Hund erkennst, was der Unterschied zur Futterunverträglichkeit ist und wie du deinen Vierbeiner richtig behandelst und vorbeugst.

Fulya Şafak
Med. vet. Fulya Safak
April 22, 2025

Dieser Blogartikel wurde von einer Tierärztin und Mitgründerin von Petleo mit viel Herz und Fachwissen verfasst. Wir geben unser Bestes, um dir fundierte und hilfreiche Informationen bereitzustellen – aber natürlich sind wir nicht unfehlbar. Wenn du dir Sorgen um dein Haustier machst oder unsicher bist, zögere bitte nicht, deine Tierarztpraxis aufzusuchen.

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Was ist eine Futtermittelallergie beim Hund?

Bei einer Futtermittelallergie reagiert das Immunsystem deines Hundes überempfindlich auf eigentlich harmlose Bestandteile im Futter – meist handelt es sich um bestimmte Proteine wie Huhn, Rindfleisch oder Milchprodukte. Die allergische Reaktion kann sich in Juckreiz, Hautentzündungen, Ohrenproblemen oder Magen-Darm-Beschwerden äußern.

Wichtig:
Eine Futtermittelallergie ist nicht das Gleiche wie eine Futterunverträglichkeit! Während bei der Allergie das Immunsystem reagiert, fehlt bei der Unverträglichkeit häufig ein bestimmtes Verdauungsenzym – das führt vor allem zu Durchfall oder Erbrechen.

Symptome einer Futtermittelallergie beim Hund

Die Symptome einer Futtermittelallergie können sehr unterschiedlich sein und treten häufig zeitverzögert auf – manchmal erst Wochen oder Monate nach dem Verzehr des allergieauslösenden Futters.

Häufige Symptome:

  • Starker Juckreiz (besonders an den Pfoten, Ohren, Bauch)
  • Pfotenlecken (Fell färbt sich oft rötlich-braun)
  • Hautausschläge oder Hautrötungen
  • Haarausfall
  • Wiederkehrende Ohrenentzündungen
  • Durchfall, Erbrechen oder andere Magen-Darm-Probleme

Da die Symptome auch bei anderen Allergien wie Umweltallergien auftreten können, ist eine genaue Diagnose durch den Tierarzt wichtig.

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Wie wird eine Futtermittelallergie diagnostiziert?

Es gibt zwei bewährte Methoden zur Diagnose einer Futtermittelallergie:

1. Eliminationsdiät (Ausschlussdiät)

  • Dein Hund erhält für 8 bis 10 Wochen ausschließlich ein hypoallergenes Futter mit einer neuen Proteinquelle (z. B. Känguru, Pferd oder Fisch), die er noch nie gefressen hat.
  • Alternativ wird hydrolysiertes Futter verwendet, bei dem die Eiweiße so zerkleinert sind, dass sie vom Immunsystem nicht erkannt werden.
  • Wenn sich die Symptome bessern, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Futtermittelallergie vor.

Wichtig:
In dieser Zeit dürfen keine Leckerlis, Kauspielzeuge, aromatisierte Medikamente oder Tischabfälle gegeben werden – alles, was die Diät verfälschen könnte, muss vermieden werden.

2. Bluttest

Ein Allergietest im Labor kann ebenfalls Hinweise geben. Dabei wird das Blutserum deines Hundes auf allergische Reaktionen gegenüber verschiedenen Substanzen getestet. Allerdings gilt die Eliminationsdiät als sicherere Methode.

Häufige Allergieauslöser im Hundefutter

Die häufigsten Allergene im Hundefutter sind:

  • Huhn
  • Rindfleisch
  • Lamm
  • Milchprodukte
  • Eier
  • Soja
  • Weizen

Auch wenn Proteine oft die Hauptauslöser sind, können auch andere Bestandteile allergische Reaktionen hervorrufen.

Behandlung: Was tun bei einer Futtermittelallergie?

Eliminationsdiät fortsetzen

Nach erfolgreicher Diagnose wird die Diät so angepasst, dass das Futter dauerhaft frei von den problematischen Zutaten bleibt. Es gibt heute viele hypoallergene Hundefutter, die auf seltene Proteinquellen wie:

  • Känguru
  • Pferd
  • Fisch
  • Ente

oder auf hydrolysiertes Protein setzen, das vom Immunsystem nicht erkannt wird.

Hyposensibilisierung (Desensibilisierung)

In manchen Fällen, wenn das Allergen nicht vollständig aus der Ernährung entfernt werden kann, ist eine Hyposensibilisierungstherapie möglich. Dabei erhält dein Hund über einen längeren Zeitraum Injektionen mit stark verdünnten Allergenen – die Dosis wird langsam gesteigert, um das Immunsystem an das Allergen zu gewöhnen.

Risikofaktoren: Warum Darmgesundheit wichtig ist

Ein geschädigter Darm kann die Aufnahme von Allergenen begünstigen. Besonders bei Hunden mit Wurmbefall oder Darminfektionen kann die Darmschleimhaut durchlässiger werden. Daher:

  • Lass deinen Hund regelmäßig auf Würmer testen oder führe prophylaktisch eine Wurmkur durch – besonders bei Tieren mit Magen-Darm-Problemen.

Vorbeugung: So schützt du deinen Hund vor Futtermittelallergien

  • Achte auf eine hochwertige Ernährung mit klar deklarierten Zutaten.
  • Wenn dein Hund zu Haut- oder Ohrenproblemen neigt, sprich frühzeitig mit deinem Tierarzt, um mögliche Allergien abzuklären.
  • Vermeide bei bekannter Futtermittelallergie konsequent das Allergen – auch bei Leckerlis oder aromatisierten Medikamenten.